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Entscheidungsfindung
Entscheidungen leichter treffen

Wir leben in Zeiten großer und schneller Veränderungen. Heute bist Du gefordert, Entscheidungen öfter und schneller zu treffen, als das noch vor zehn Jahren der Fall war.

Aus der Entscheidungstheorie wissen wir, dass Entscheidungen nie nur rein sachlich, sondern auch immer „im Bauch“ getroffen werden. Entscheidungen werden also nicht nur von den nackten Fakten, sondern auch von Deinen persönlichen Erfahrungen und Vorlieben beeinflusst.
Und das ist gut so – schließlich sind es Deine höchstpersönlichen Entscheidungen.

Wir haben Dir sieben Methoden zusammengestellt, die Du je nach Entscheidungstyp und Deinen Vorlieben nutzen kannst, um Entscheidungen gut vorzubereiten und zu treffen.

1. Die Pro-und-Kontra-Liste
Anwendung: Ja/Nein-Entscheidungen, z. B. Mitarbeiter einstellen oder nicht. Zeichne auf ein Blatt zwei Spalten: Pro und Kontra. Auf der Seite Pro trägst Du die Vorteile und Chancen ein, auf der Seite Kontra die Nachteile und Risiken. Auf welcher Seite hast Du mehr Punkte gefunden?

2. Der Entscheidungsbaum
Anwendung: Es gibt mehrere Alternativen, z. B. Softwareauswahl. Schreibe die Alternativen untereinander auf. Dann vergleiche paarweise, welche Alternativen gegeneinander „gewinnen“. Die Gewinner kommen in die nächste Spalte, dann vergleichst Du wieder… bis eine Alternative übrig bleibt.

3. Die Mindmap
Anwendung: Mehrere Alternativen, kombinierbar mit der Pro-und- Kontra-Liste, gut auch, um Rechercheergebnisse festzuhalten, z. B. welche Kunden wollen wir ansprechen (Website/Produkte/Dienstleistungen). Die zu treffende Entscheidung steht in der Mitte. Davon ausgehend bekommt jede Alternative einen „Ast”. Jede Alternative hat Unteräste, die Du frei gestalten kannst. Zum Beispiel ein „Fakten-Ast“, wenn sinnvoll mit weiteren Kriterien als weitere Äste. Und Pro-/Kontra-Äste. Der Vorteil: Dieses Entscheidungsmodell ist sehr flexibel und kann quasi unendlich erweitert werden.

4. Die Entscheidungsmatrix
Anwendung: Bewertungssystem auch für mehrere Entscheidungsträger geeignet, z. B. Einstellung eines Mitarbeiters. In einer Tabelle wird für jede Entscheidungsalternative eine eigene Spalte angelegt (oder eben für jeden Entscheidungsträger eine Spalte). In die Zeilen trägst Du die Entscheidungskriterien ein. Nun werden die einzelnen Kriterien bewertet. Die Skala bestimmst Du. Punkte von 1 bis 10 oder Schulnoten haben sich bewährt.

5. Die Szenario-Technik – Best Case/Worst Case
Anwendung: Insbesondere für Entscheidungen, die Du als sehr risikoreich ansiehst. Kombinierbar mit der Mindmap. Für jede einzelne Alternative erstellst Du den „Best Case“: Wenn alles richtig läuft, wie großartig werden die Auswirkungen Deiner Entscheidung sein? Der Worst Case ergibt sich, wenn sich die Entscheidung als Irrtum herausstellt. Wie schlimm werden die Konsequenzen sein? Unsere Erfahrung: Für eher sicherheitsorientierte Menschen stellt sich der Worst Case bei konkreter Betrachtung meist als gar nicht so dramatisch heraus. Andererseits unterschätzen sehr positiv denkende Menschen die Risiken oft.

6. Die 10-10-10-Methode – eine Zeitreise
Anwendung: Überprüfung der langfristigen Konsequenzen Deiner Entscheidung. Hier ist Deine Vorstellungskraft gefragt: Stelle Dir folgende drei Fragen: Wie wirst Du über Deine Entscheidung in 10 Minuten, 10 Monaten und in 10 Jahren denken?

7. Die fallende Münze
Anwendung: Überprüfung Deiner Entscheidung mit dem „Bauch“. Bei mehr als zwei Alternativen kannst Du auch einen Würfel verwenden. Wenn Du eine Münze hochwirfst, wird beim Fallen eine Seite oben liegen – komplett zufällig. Das ist für sich genommen eher keine gute Methode, um wichtige Dinge zu entscheiden. Der Trick: In dem Moment, in dem Du die Münze hochwirfst, weiß Dein „Bauch“ intuitiv, welche Seite oben liegen soll. Nur wenn Dein Bauch auch hinter der Entscheidung „steht“, wirst Du später mit der Entscheidung zufrieden sein – selbst wenn es sich um eine Fehlentscheidung handelt.

Unser Bonus-Tipp:
Bei Entscheidungen geht es darum, eine Alternative zu „nehmen“. Dieser Ausdruck hat wirklich etwas mit unseren Händen zu tun. Wir empfehlen Dir daher, die Methoden tatsächlich mit Papier und Stift per Hand zu nutzen. Auf dem Weg vom Kopf in die schreibende Hand fließt Deine Intuition mit ein. So kommst Du zu ausgewogenen Entscheidungen zwischen Kopf und Bauch.

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