Veränderung passiert. Immer. Mit oder ohne unser Zutun. Du gehst lieber selbst bestimmt durchs Leben, als Dir alles diktieren zu lassen? Und trotzdem kommt bei Dir manchmal das Gefühl auf, dass Deine Selbstbestimmung ein frommer Wunsch ist?
Unsere Tipps helfen Dir dabei, das Ruder (wieder) selbst in die Hand zu nehmen. Denn: Du kannst mehr bestimmen, als Du denkst.
Tipp 1: To do or not to do – die „not to do list”
Gefühlt ist unser Leben eine Baustelle. Oder vielmehr so etwas wie eine deutsche Autobahn, die ja eigentlich aus einer Aneinanderreihung von Baustellen besteht.
Täglich, stündlich oder gar minütlich prasseln Alltagsaufgaben auf uns ein. Unser Problem: Der „Das muss ich machen“-Reflex. Tatsächlich nehmen wir uns oft nicht die Zeit, kurz drüber nachzudenken, ob wir die Aufgabe wirklich wollen oder können – von unseren Kapazitäten ganz zu schweigen.
Führe eine „not to do list“ ein. Schreibe alles auf, was Du nicht mehr tun w i r s t (Du bemerkst den Unterschied zu w o l l e n). Dein Vorteil: Wenn Du demnächst einem „Aufgaben-Werfer“ begegnest, kannst Du klarer und schneller reagieren und sagst nicht reflexartig: „Mach ich“ (und denkst dabei: ungern, eigentlich keine Zeit …).
Diese Methode funktioniert auch für Projekte/Ideen/Ziele: Schreibe alles auf eine Liste (super: Post-its an der Wand, wenn Du im Team arbeitest). Dann suchst Du die fünf wichtigsten Punkte heraus – die anderen landen (erst mal) auf der Not-to-do-Liste.
„Wer selbst keine Ziele hat, wird leicht zum Ziel anderer“
Tipp 2: Turnaround – die Problemumkehr
Wenn wir über Lösungen für Probleme nachdenken, ist der Kopf plötzlich „eingefroren“ – keine Idee in Sicht? Hier hilft es Dir, die Denkrichtung einfach umzukehren. Statt: „Was können wir tun, damit es besser wird?“, frage Dich und Dein Team einfach: „Was können wir tun, damit es schlimmer wird?“ „Negativ“ Denken ist hier positiv und löst Dein Gehirn aus der Erstarrung. Denn mit dem Fördern der Verschlimmerung hast Du schon Erfahrung: Sonst läge das Thema vermutlich gar nicht als „Problem“ auf dem Tisch. Lass Deiner „bösen“ Fantasie ruhig Luft – Du schickst Angebote an Kunden demnächst frühestens nach sechs Wochen raus. Du läufst als Handwerker vor Betreten der Kundenwohnung durch drei schlammige Pfützen. Abstrus? Ja. Durch den aufkommenden Humor löst sich die „Problem-Verkrampfung“. Und aus den Verschlimmerungsmaßnahmen ergeben sich schnell die Verbesserungspotenziale.
Tipp 3: Love it, change it or leave it – loslassen und neu beginnen
Im Moment hast Du oder Dein Team den Eindruck, dass alles Alte, Gewohnte quasi über Nacht und in Lichtgeschwindigkeit über Bord geworfen werden soll? Digitalisierung, Automatisierung, Homeoffice … Die folgenden Fragen helfen Dir, Veränderungen positiver zu sehen oder zu kommunizieren:
- Was möchten wir bewahren?
Nicht alles „muss“ neu. Insbesondere Deine Grundsätze wie zum Beispiel fachliche Qualität, Kundenservice, Freundlichkeit … bleiben langfristig erhalten. Lediglich die Methoden ändern sich. Eine Terminbuchung über einen Online-Kalender wird bei den meisten Kunden heute sehr positiv aufgenommen. Du vermissst diesen „persönlichen“ Kontakt nicht: 10 × anrufen, dann fünf Minuten Warteschleife … Überlegt gemeinsam, was bleibt, dann verschwindet das Gefühl: „Alles wird anders“.
- Worauf freuen wir uns?
Für jeden gibt es Veränderungen, die sie oder er positiv bewertet. Ein Tag Homeoffice ohne den morgendlichen Stau? - Was sollen wir noch klären?
Wo gibt es Bedenken, Ängste, fehlende Fakten? - Wovon verabschieden wir uns?
Hier schließt sich der Kreis zum ersten Tipp: Der „not to do list“. Besonders hinter Aussagen wie „Haben wir schon immer so gemacht“ verbirgt sich Potenzial, überkommene Methoden loszulassen.
In diesem Sinne: Viel Spaß bei Deinen Veränderungen.