Es ist wichtig, einen guten Umsatz zu machen. Noch wichtiger ist es, mit Ihren Waren oder Dienstleistungen gute Gewinne zu erzielen. Ein schöner Gewinn bleibt aber wirklich nur eine virtuelle Zahl, wenn Ihre Kunden die Rechnungen spät, nicht vollständig oder gar nicht zahlen. Einer der größten Faktoren, der dafür sorgt, dass Ihr Gewinn nicht „in der Kasse bzw. auf dem Bankauszug“ sichtbar ist, ist ein hoher Forderungsbestand.
Die Formel:
Summe Forderungen × 100 = Forderungsquote in % des Unternehmensvermögens
Bilanzsumme
Praktikabel ist diese „wissenschaftliche“ Kennzahl unterjährig eher nur für große Unternehmen, die monatlich Bilanzen aufstellen. Jährlich schaut auch Ihre Bank auf diese Zahl.
Unser Tipp: Verwenden Sie die „Praktiker-Kennzahl“:
Summe Forderungen × 100
(Monats-)Umsatz
Diese lässt sich wesentlich leichter unterjährig ermitteln. Sie ist auch in unserer monatlichen Auswertung (BWA) für Sie direkt ablesbar.
Es gibt zwei Perspektiven, unter denen Sie sich diese Kennzahl mindestens monatlich ansehen sollten:
die Höhe Ihrer Forderungen
5–10 % Ihrer Rechnungen sind offen? Ihre Forderungsampel zeigt grün-gelb.
10–20 % Ihrer Rechnungen stehen offen? Knallorange.
Über 20 %? Tiefrot – so wird in kürzester Zeit auch Ihr Kontostand aussehen.
das Alter der offenen Beträge
Teilen Sie die Forderungen in drei Gruppen ein:
Forderungen jünger als 14 Tage – und das Geld ist auch innerhalb der nächsten Tage zu erwarten.
Forderungen bis vier Wochen alt – Handlungsbedarf! Einmalige, ernsthafte Zahlungsaufforderung (nicht 1. bis 3. Mahnung!).
Forderungen älter als vier Wochen – ab zum Anwalt, wenn möglich Einstellung der Arbeiten.
Unser Tipp:
Tatsächlich führt eine schnelle Abrechnung Ihrer Leistungen erfahrungsgemäß zur schnelleren Zahlung. Ein zweiter wichtiger Faktor ist die Zufriedenheit Ihrer Kunden. Forderungsmanagement fängt also früher an, als Sie vielleicht denken.